„Hömma, happ‘ ich das richtich gezählt, …“

Servus,

momentan beschleicht mich das Gefühl, dass jeder zweite mich mit den Worten „Hömma“ (alternativ „Sachma“), „happ‘ ich das richtich gezählt, hast du jetz‘ vier Autos?!“ fragt. Für die richtige Intonation stelle man sich noch die korrekte Mischung aus Erstaunen, Mitleid (weil man ja offensichtlich nicht ganz richtig im Kopp is‘) und Entrüstung vor.

Gut, OK, es hilft grundsätzlich mit „Ja, du hast richtig gezählt: Da stehen jetzt“ (an dieser Stelle zeigt man nacheinander – natürlich mit ausreichend bedeutungsvoller Pause  – auf die einzelnen Vehikel) „Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. Drei fehlen noch.“ zu antworten – üblicherweise ist das Gegenüber jetzt erst mal hinreichend mundtot 😀

Irgendwie finde ich das lustig – bedenkt man, wie viel Geld andere Leute ohne mit der Wimper zu zucken in ihren Urlaub investieren oder in die Fußballstadien oder Kneipen tragen … oder was eine Schachtel Kippen heutzugage kostet und wie weit man als Raucher damit kommt?

Gleichzeitig sind unsere 4 Autos oftmals nicht annähernd so viel Wert, wie deren einziges Gefährt. Staffeln wir die zwanzig Zylinder mit zusammen 556 PS mal nach dem Alter:
Schaut man in den einschlägigen Onlinebörsen, dann wird der Passat (Baujahr 2003) um 6.500 – 7.000,- € gehandelt (wegen Ausstattung, GAS Anlage und relativ geringer Laufleistung), der Mazda (Bj. 2000) hat aufgrund massiven Lochfraßes nur noch Schrottwert von 500 – 700,- €, das Cabrio (Bj. 1993 und wenn es durch repariert ist) liegt um 3.500,- € und das Coupé vermutlich um 5.500,- €. Das ergibt günstigstenfalls einen Gesamtwert von 16.700,- €.

Respekt, oder? 😉

Aber es geht ja nicht immer nur um Geld, das Unverständnis rührt bestimmt woanders her – wie sollen auch zwei Führerscheinbesitzer doppelt so viele Autos bewegen? Richtig, immer eines nach dem anderen – so wie halt Lust und Wetter gerade die Möglichkeiten diktieren. Das Cabrio hat ja sowieso nur Saison und verschwindet Anfang November in eine Scheune, während das Coupé in meine Halle umzieht und im Winter nur bei passender Witterung raus kommt. Dann stehen im Carport wieder nur noch zwei alte Auto – vielleicht sollte ich dann Motorräder einlagern, damit man auch was zu erzählen hat 😉

warm leatherette

Servus,

auch wenn das schon ein paar Monde her ist, möchte ich euch nicht meine zu Schulzeiten erlernten Fähigkeiten als Polsterer vorenthalten 😉

Der Bear befand sich zum Zeitpunkt des Kaufs in einem eher ungeliebten Zustand, was nicht nur für Verschleißteile, sondern auch für kleinere, doofe Fehler gilt. In diesem Fall die mit Kunstleder (engl.: Leatherette) bezogene Türverkleidung, bei der sich wie so häufig der im Werk aufgespritzte Schaumstoff in Wohlgefallen aufgelöst und so seine eigentliche Aufgabe sträflich vernachlässigt hat:

tuerverkleidung Man erkennt ihn noch als unförmigen Brei, der kraft- und lustlos dahin vegetiert. Da hilft nur alles nackig machen, auseinanderbauen und mit einer kräftigen Bürste die Reste entfernen. Was auf diese Weise nicht von hinnen geht, kann man auch mit den Fingern runter rubbeln … das Gefühl ist nicht schön, aber wie immer geht es um das Ergebnis.

  Der Zwischenschritt sieht dann in etwas so aus:  Türverkleidung1

 

 

Da mit einem Sprühkleber gearbeitet wird, hat es sich als sinnvoll erwiesen, die NICHT zu beklebende Fläche großzügig abzudecken – dazu eignen sich hervorragend die täglichen Prospekte, die sich im Briefkasten finden lassen.

Türverkleidung2 Türverkleidung3 Türverkleidung4
Als Trägermaterial hat mir mein Kollege der Polsterer eine 5mm starke Schaumstoffplatte zur Verfügung gestellt, die mit dem bei Polsterern üblichen Sprühkleber fixiert wurde. Von dessen Verwendung kann ich aber leider nur dringend abraten – ja gut, er hat mich auch vorher gewarnt und mir schon gesagt, dass der nicht sonderlich Wärmestabil ist (warm leatherette halt) … Ich habe die Aktion danach noch einmal durchgeführt, dieses Mal mit einem speziellen klebeseitigen Doppelband doppelseitigen Klebeband – das hatte ich noch und das klebt wie Hulle!

Das Ergebnis der Aktion sieht im zusammengebauten Zustand dann so aus:

Türverkleidung6
Zum Vergleich hier der Vergleich zwischen der bearbeiteten Fahrerseite und der Beifahrerseite, die nicht bearbeitet wurde: 

Türverkleidung7 Türverkleidung5

Da man im wirklichen Leben die beiden Seiten niemals nebeneinander sieht, fällt die unterschiedliche Dicke des Schaumstoffes nicht wirklich auf. Zumindest hat bis dato noch keiner im Cabrio gesessen und gemeint: „Du, das sieht aber links anderster aus als wie rechts …“ … oder es hat sich noch keiner getraut, weil alle wissen, dass ich SOFORT um mich schlage, wenn ich negative Kritik höre.  😉

 

Bella Italia … Superleggera!

Servus lieber Leser,

es geht um italienische Schuhe … naja, im weitesten Sinne 😉 Das Cabrio stand beim Kauf auf furchtbar Augenkrebsverdächtigen 15″ Rial Aluminiumfelgen mit der Standardbereifung 195/65 R 15. Hier nochmal zur Erinnerung, wie es eingangs aussah:

IMG_7699
Allein aus medizinischer Sicht war hier also dringend ein Tausch angeraten. Aber auch die Sohlen der Schuhe sahen nicht mehr so toll aus – kein Wunder, denn die waren ja 10 bzw. 12 Jahre alt.

Da Audi dem Cabrio aber einen nicht wirklich weit verbreiteten Lochkreis von 4 x 108 mitgegeben hat, gestaltete sich die Suche nach schönen Felgen als gar nicht mal so einfach:

  • Am liebsten etwas zeitgemäßes, nicht zu modernes – also vielleicht in Richtung BBS RX, wie beim Passat? Nicht aufzufinden.
  • Die originale Bolero? Sieht super aus, und es gab auch 250 Sätze in 8×17″. Das Problem ist nur, dass offensichtlich ALLE Cabriofahrer genau DIE Felgen haben wollen. Wie sonst lässt sich erklären, dass normal gebrauchte Sätze mit unterwandertem Klarlack und sonstigen Macken OHNE Reifen für locker 800,- € angeboten und vorallem auch verkauft werden – wir reden aber dann von der 7×17″! Die 8 Zoll breite habe ich nicht ein einziges Mal entdeckt und wird vermutlich noch utopischer gehandelt.
  • Die Bolero vom „C“-Chassis, also Audi 100, A6, V8 …
    Man kann ja relativ problemlos die Radnaben und damit auf den allseits beliebten Lochkreis 5×112 umbauen. Der Haken ist nur, dass das in Summe günstigstenfalls rund 800,- € inkl. Girling G60 Sätteln kostet. Rechnet man dann noch die Felgen dazu – ca. 400 – 500,- €, je nach Zustand, Felgenbreite und Einpresstiefe – dann kommt einen DIE Nummer NOCH teurer.

Mannomann, das war also echt nicht so einfach, wie ich mir das gedacht habe. Umso größer war meine Überraschung, als ich im bekannten Onlineauktionshaus über einen passenden Satz OZ Superleggera gestolpert bin.

$_57 (3)

Ich kannte sie bislang nur im Lochkreis 5×112 oder 4×100 und vorallem auch eher in 16″ oder 17″. Hier wurde aber ein kompletter Satz in 7×18″ angeboten, der vorher auf einem – TUSCH! – Audi B4 Cabrio eingetragen war! Wie geil ist das denn bitte?

$_57Die vorherige Kommunikatoin mit dem Verkäufer war OK, aber dem Zeitpunkt des Kaufs ließ die aber leider deutlich nach. Erst anderthalb Wochen nach der Zusage, dass die Räder verschickt werden, trafen die bei mir ein. Dann endlich der Radwechsel – bei dem noch ein dilettantischer Fehler zutage trat (siehe „Dilettanten, olè – Teil III)

Aber, ich finde, das Ergebnis überzeugt, oder?

OZ-linke-Seite
Und wir meckern jetzt bitte NICHT über das ungewaschene Auto … 😉

OZ-vorne OZ-Seite OZ-hinten

Dilettanten, olè, Teil III

Servus lieber Leser,

kaum kommen nach anderthalb Wochen warten endlich die neuen Räder für das Cabrio, folgt auch schon der nächste Schock in der Abendstunde. Finde den Fehler:

dilettanten9

Ich schraube die erste raus – Kegelbund und freu mich, weil die zu den neuen OZ passen. Die nächste … KUGELBUND???!!!!? Hä? Weiter … wieder Kegelbund?! Die letzte … NOCHMAL KUGELBUND? SIND DIE ALLE IRRE? Vorallem, weil Kegelbund bei den mitgekauften Rial Felgen korrekt ist und die Schrauben mit dem Kugelbund entsprechend auch locker drin saßen. Gut, die haben sich nicht direkt bewegt, aber man kann einfach keinen Kraftschluss zwischen einer geraden und einer gebogenen Fläche herstellen! Punkt! Dilettantenpack, elendiges!