Moderne Fahrzeuge haben – sofern auf der Optionen-Einkaufsliste das Kreuzchen an der richtigen Stelle gemacht wurde – eine Geschwindigkeitsregelanlage (GRA) und eine Anzeige, dass die GRA eingeschaltet ist. Ganz moderne Fahrzeuge unterrichten den Fahrer auch noch zusätzlich darüber, welche Geschwindigkeit gerade festgelegt wurde. Aber beim einzig wahren Audi Cabrio? Fehlanzeige.
Und wie so oft dachte ich … ach komm, das muss doch irgendwie gehen 😉
2017 hatte ich ja im Artikel „just cruisin“ schon über die Tücken bei der Nachrüstung des Tempomaten berichtet. Nach dessen Instandsetzung ist mir immer wieder aufgefallen, dass man ja doch in bestimmten Situationen trotz aktivierter GRA beschleunigt und dann ohne zu bremsen wieder vom Gas geht – und man sich dann etwas erschrickt, wenn bei der ursprünglich eingestellten Geschwindigkeit das Cabrio wie von Geisterhand wieder beschleunigt. Aber wie eine Anzeige konstruieren? Und wo installieren? Und wie und wo das Signal abgreifen? Wieder einmal Fragen über Fragen …
Das Signal
In meinem Passat leuchtet ein Symbol auf, sobald die GRA eingeschaltet wird. Aber, welchen Sinn erfüllt eigentlich eine Anzeige, wenn man so wie ich die GRA immer eingeschaltet hat, weil man die ständig nutzt? Eigentlich gar keinen …
Also habe ich die Schaltpläne studiert und mich gefragt, welches Bauteil bekommt denn eine Spannung, wenn die GRA aktiviert wird? Richtig, die Unterdruckpumpe. Aber, die läuft bei Aktivierung kurz an und hört dann auf, wenn die richtige Stellung der Drosselklappe erreicht ist. Also, falscher Ansatz. Naja, ganz falsch auch wieder nicht – in der Pumpe ist ein Magnetventil integriert. Das schließt mit Aktivierung der GRA die Belüftung, um das Vakuum einzuschließen. Bei Deaktivierung der GRA (löschen, bremsen, ausschalten) öffnet das Ventil sofort und Luft strömt in das System. Damit war schon mal der „Signalgeber“ gefunden 🙂
Die Anzeige
Es gibt global verschiedene Konventionen die Farbe eine Kontrolllampe betreffend:
Das Fernlicht ist blau (bis auf die unsägliche Ausnahme bei VW, als man dort noch keine blauen LEDS hatte), Warnlampen sind rot, Hinweislampen gelb und Blinker leuchten ebenso wie die GRA in grün.
Jedes KI hat freundlicherweise auf dem sogenannten „Symbolträger“ ein grünes Feld. Das ist zwar für die Anhängerkupplung gedacht, aber von allen möglichen Optionen hat mein Cabrio glücklicherweise keine.
Wenn man nun die schwarze Beschriftung äußerst vorsichtig entfernt, dann kann man mit dem Drucker prima ein passendes Symbol anfertigen und aufkleben. Für den richtigen Beleuchtungseffekt – weil die Standardbirnen zu dunkel waren – sorgt eine kleine grüne LED:
Das Ergebnis
Das ist erst mal der erste Entwurf, vermutlich werde ich das noch in eine konvertierte Darstellung ändern, weil das im Dunkeln doch recht hell leuchtet. Meine Tochter hat auf der Jungfernfahrt das Ganze im Video festgehalten:
Dabei ist mir da Flackern aufgefallen. Mir war leider nicht klar, dass das Magnetventil auch eine Art regulierende Aufgabe hat. Da sich je nach Gefälle die Geschwindigkeit des Autos ändert, muss natürlich die GRA die Stellung der Drosselklappe entsprechend nachführen. Und das geschieht beim Cabrio rein mechanisch per Unterdruck, also etwas mehr oder etwas weniger … was dieses Flackern zur Folge hat. Ich habe hier schon erste Tests mit einem parallel geschalteten Kondensator unternommen, werde mir aber alternativ auch das Steuergerät zu Gemüte führen und messen, ob ich da eine konstante Spannung finde. Ich bin zwar kein Elektroniker, aber ein Kaufmann – also kann ich quasi alles 😉