Och, was soll ich sagen? Unspektakulär trifft es meiner Ansicht nach am Besten, die ganz großen Überraschungen sind schon alle da gewesen und irgendwie muss man sich ja auch mal mit dem einkehrenden Alltag arrangieren.
Zu diesem Alltag gehört beispielsweise, dass sich meine Augen anscheinend an die Startschwierigkeiten gewöhnt haben und keinerlei Anstalten machen, dass das mal aufhört. Nein, wie schon mal erwähnt, bin ich nicht der geduldigsten einer – die Entwicklung verläuft wie sie soll und die Hornhaut braucht einfach Zeit, um Millieu-technisch wieder auf den normalen Stand zu kommen. In dem Hohlraum, den das entfernte Lentikel hinterlässt, hat sich Wasser eingelagert, welches halt resorbiert werden muss.
Die beschriebenen Startschwierigkeiten beziehen sich in erster Linie auf verstärkte Unschärfe in der Nah-Sicht. Das heißt jetzt nicht, dass man nichts sieht, sondern eher, dass die Fokussierungsmöglichkeiten morgens anders sind als tagsüber oder abends. Ganz so, als müssten sich die Okkulüten täglich wieder in Erinnerung rufen „Ach ja, wir sind ja da um SCHARF zu sehen“.
Ob das mit dem Einträufeln der Tränenersatzflüssigkeit (da ist sie wieder 😉 ) zu tun hat oder mit den sich über den Tag ändernden Lichtverhältnissen oder ob es einfach an der Gewöhnung liegt, dass die Augen arbeiten müssen? Ich kann das leider noch nicht zuordnen. Es zeigt sich lediglich, dass eine Lesebrille für diese Fälle definitiv Abhilfe schafft. Und dafür reichen aktuell die Billig-Dinger aus der Drogerie – aber bitte mit dem kleinstmöglichen Wert anfangen, die Augen sollen ja noch bitte etwas zu tun haben …
Aber noch komme ich den großen Teil des Tages tatsächlich ohne aus – und der Arm reicht längentechnisch auch noch locker für die Betrachtung des mobilen Displays. Auffällig ist allerdings, dass ich kontinuierlich mit dem rechten Auge besser sehen kann als mit dem linken. Da sich das aber über den gesamten Schärfebereich erstreckt und ich auch links einen deutlicheren Schleier erkennen kann als rechts, messe ich dem aktuell keine größere Bedeutung bei.
Vielmehr sind die Freiheitsgrade, die einem durch ein Leben ohne Brille ermöglicht werden, unfassbar. Am Sonntag haben wir die erste Tour mit dem Rad gemacht – mein bester Freund, unsere Frauen und ich – und es war recht windig. Aber anders als mit Kontaktlinsen hatte ich keine Probleme mit zu trockenen Augen oder einem daraus resultierenden Fremdkörpergefühl. Natürlich bin ich mit meiner speziellen Fahrrad-Brille gefahren, um den Wind weitestgehend abzuhalten. Sie bietet die Möglichkeit, mit einem speziellen Clip geschliffene Gläser hinter die getönten zu bringen, damit man als Kurzsichtiger auch sieht, was sich auf der Straße abspielt. Diesen Clip kann man wahlweise ganz einfach ausbauen, wenn man zum Beispiel mit Kontaktlinsen fahren möchte.
Mit diesem Clip hatte ich vergleichbaren Komfort wie jetzt mit den gelaserten Augen, mit Kontaktlinsen aber nie, so dass ich häufig lieber mit Clip als mit Linsen gefahren bin. Mit allen Konsequenzen:
- nichts mehr sehen, wenn man irgendwo einkehrt, weil die Brille beschlägt
- bescheuert aussehen, weil man in der Gaststätte die getönten Gläser raus nimmt, um überhaupt etwas zu sehen und man nun die Gläser in dem merkwürdigen Clip sieht
- Fettfingern auf dem Glas, wenn man danach alles wieder zusammenfummeln muss
- muss ich noch mehr aufführen? Ich denke, jeder, der eine Fernsicht-Brille zum Radfahren braucht, weiß, wie nervtötend die sein kann.
Gestern war aber noch besser:
Aufgrund der Virus-Situation hatte ich zwei Tage zuhause gewonnen und daher gleich das super Wetter ausgenutzt, um mal wieder richtig Gas zu geben. Ich vermisse jetzt schon mein (in der Tat sinnvollerweise) geschlossenes Fitness-Studio, aber ich bin bei gutem Wetter sowieso lieber draußen auf dem Rad unterwegs und tobe mich damit aus. Also, es war wieder windig, dadurch war ich mal langsam, mal schnell unterwegs, und das extendiert auf gut 45km. Und was soll ich sagen – großartig trifft es nicht annähernd! Zwischendurch habe ich eine kurze Pause eingelegt, um etwas zu trinken und auch um meinen Augen etwas Feuchtigkeit zu spenden, wobei das eher prophylaktisch und nicht zwingend notwendig war. Aber in der Summe einfach toll. Der Blick auf das Handydisplay wird lediglich etwas erschwert, weil die dunklen Gläser meiner Fahrradbrille sich mit dem nachwievor vorhandenen Schleier auf meinen Augen addieren. Aber erschweren heißt nicht, dass man das nicht ablesen kann, was da gezeigt wird – man braucht nur etwas länger für die richtige Fokussierung.
Bleibt demnach weiter abzuwarten, wie sich alles entwickelt. Aufgrund der aktuellen Dynamik rund um dem Globus und insbesondere in Deutschland bin ich natürlich heile froh, dass schon alle dringlichen Untersuchungen etc. abgeschlossen sind. Es stehen lediglich Nachuntersuchungen Mitte April und Anfang Juni an. Und wenn bis dahin nicht manche vollkommen verblödeten Mitmenschen das Gesundheitssystem generell zum Kollaps gebracht haben, hoffe ich darauf, die Termine einhalten zu können. By the way – hat man eigentlich den Einfluss des Virus‘ auf das Gehirn mancher Menschen untersucht? Ich bin der Auffassung, dass es durchaus den restlichen Verstand lahm legt oder zumindest dessen Verwendung stark einschränkt, wenn ich mir das Verhalten mancher in den Supermärkten anschaue. Aber, ich schweife ab … von daher: Bleiben Sie gesund, mir und meinem Blog treu und empfehlen Sie das Zentrum und meine geistigen Ergüsse weiter. Es könnte helfen 🙂