Es pfeift aus dem letzten Loch!

Dinge, die lange genug nerven, gehören dann auch irgendwann, wenn irgendwann mal Zeit ist und gerade nicht so viel zu tun ist und man nicht sowieso andere Baustellen hat bzw. einem tatsächlich die Ausreden vor dem eigenen inneren Schweinehund ausgegangen sind, dann tatsächlich mal repariert.

Dazu zählen z.B. lästige Sachen wie die undichten Absperrklappen in den Lüftungsschächten. Während bei der Ziege diese Klappen nach nunmehr 33 Jahren immer noch vollkommen problemlos funktionieren, hat bei der Entwicklung zum B3 offensichtlich an vielen Stellen der Rotstift an- und der Verstand ausgesetzt. Anstelle weiterhin eine gummiartige Dichtung wie im B2 zu verwenden, kam man auf die glorreiche Idee, dass das anscheinend viel besser – oder vermutlich viel billiger mit Schaumstoff geht. Wie toll das unter der ständigen Wechselbelastung von Sommer und Winter im Auto funktioniert, sieht man ja schon an den Türverkleidungen …

Aber, wie immer heißt es „Auf, Gesellen, frisch ans Werk!“. Hier die Ausgangssituation:

undicht Wie man sieht, pfeift es hier tatsächlich nicht nur aus dem letzten Loch, sondern eigentlich überall her. Kein Wunder, wenn man sich die sogenannte „Dichtung“ mal näher anschaut, aber dazu gleich mehr.

 

 

 

 

dicht Und da wollen wir hin – aber wie?

 

 
klappe_und_dichtung Zunächst muss das alte, bröselige Zeugs erstmal raus. Zu meinem großen Erstaunen ließ sich der Schaumstoff aus einer Klappe in einem Stück entfernen. Das war bei den beiden anderen nicht möglich – hier half ein Schraubendreher und zum reinigen Isopropylalkohol (oder auch als Isopropanol-Alkohol bekannt) , um auch wirklich den gesamten Dreck zu entfernen. Wo es mir aber schon gelungen ist, eine heile zu entfernen, kam mir die Idee, Maße zu nehmen und eine Schablone anzufertigen. Das pdf dazu findet ihr am Ende des Artikels – einfach ausdrucken und auf einen festen Karton kleben.

 

 

schablone_innen schablone_1 schablone_2

 

 
Als neues Dichtungsmaterial habe ich 3mm starkes selbstklebendes Moosgummi verwendet, das ein Kollege in der Werkstatt zum Abdichten von Aufbauten verwendet. Das lässt sich prima mit einer guten Schere bearbeiten. Dazu sei noch gesagt, dass es hier nicht auf einen Millimeter ankommt, da man das nach dem Einfügen in die Klappe noch in gewünschte Richtungen ziehen und drücken kann. Zwischen und Endergebnis sehen dann so aus

dichtung1klappe_mit_dichtung

 

 
Wenn man sich die Klappen seitlich anschaut, dann ist zu erkennen, dass die asymmetrisch gebaut sind, d.h. je eine Kante überlappt die andere jeweils um ca. 1mm. Die Klebeseite muss nun zur höheren Kante zeigen, da das NICHT die eigentliche Dichtkante ist! Andersherum besteht die Gefahr, dass das Moosgummi am Lüftungskanal kleben bleibt und sich aus der Klappe wieder herauszieht.

Da die große Klappe eher einer Ellipse entspricht und beide Radien innen wie außen gleich sind, kann man die auch gut direkt anlegen und zum Anzeichnen nutzen. Sie ist aber natürlich der Vollständigkeit halber in der Vorlage enthalten.

Gutes Gelingen – und möge die Geduld mit euch sein. Als nächstes nehme ich mir in der Heizung die Umlenkklappe vor. Leider habe ich nicht gewusst, dass es weitere hirntote Neuerungen gab, die die vollkommen verblödeten Ingenieure für die so called „Weiterentwicklung der Heizung“ aus der Trickkiste gezogen haben. Als eine der ersten Taten hatte ich den Wärmetauscher erneuert – da wäre das gleich prima mit machbar gewesen. So muss ich mal meinen Freund den Gynäkologiker fragen, ob der mittels Endoskop die Dichtung auf der Klappe erneuern kann – aber dazu demnächst mehr.

Hier noch die Vorlage:
Dichtung Lüftungsklappen